PIPELINE

Interaktive Klanginstallation für die Ausstellung “Eine Art Aufruhr – Kunst in Position zu Politik” vom 4. bis 19. Juni 2011 in der Galerie am Lützowplatz, Berlin. In der Ausstellung zeigten achtzehn Künstlerinnen und Künstler – allesamt StipendiatInnen der Friedrich-Ebert-Stiftung – ihre eigenen Positionen im Spannungsfeld von Politik und Kunst. Die Ausstellung wurde von den StipendiatInnen selbst kuratiert.

“Kunst ist eine Art Aufruhr. Etwas, das einfach nicht frei sein darf. Kunst und Freiheit muß man wie das Feuer des Prometheus rauben, um sie gegen die bestehende Ordnung anzuwenden. Wenn Kunst einmal offiziell und für jeden greifbar ist, dann entsteht ein neuer Akademismus.”

Pablo Picasso

PIPELINE

Teil der Ausstellung ist die Installation “PIPELINE” von Johannes Voit. Die Installation besteht aus zwei großen Stahlrohren. Das eine liegt auf dem Boden, es scheint aus der Wand zu entspringen und ragt mitten in den Raum hinein. Das andere steht aufrecht in einer Ecke, daneben liegt ein mit Filz bezogener Holzhammer. Der Raum ist von einem monotonen Klang erfüllt, der dem liegenden Rohr entströmt. Der Besucher ist eingeladen, diese akustische Umgebung aktiv mitzugestalten: Wenn er mit dem Hammer gegen das stehende Rohr schlägt, ertönt ein Klang, dessen Grundton knapp neben dem des anderen Klangs liegt, so dass sich eine Schwebung ergibt: Der zuvor monotone, gerade Ton gerät ins Schwingen.

Auffällig ist der Unterschied bei der Erzeugung der beiden Klänge: Während durch das Anschlagen mit dem Hammer der Eigenklang des einen Rohrs zur Vorschein kommt, dient das andere Rohr lediglich als Resonanzkörper. Hervorgebracht wird der Klang durch einen mp3-Player im Innern des Rohrs, der an einen Lautsprecher angeschlossen ist. Durch die verschiedenen Klangerzeugungsarten sowie die Schwelle zwischen passivem Rezipieren und aktiver Beteiligung, die jeder einzelne Besucher überschreiten kann, regt die Installation zum Nachdenken über die Möglichkeiten und Grenzen von Partizipation an, sei es in der Kunst, in der Gesellschaft oder in der Politik.

Material: Stahlrohre, Holzhammer, Filz, mp3-Player, Lautsprecher

Entstanden mit freundlicher Unterstützung der DREWAG – Stadtwerke Dresden GmbH.

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