Der gemeinsam von der Universitätsgesellschaft Bielefeld e.V., dem Zentrum für Ästhetik der Universität Bielefeld und den Theater- und Konzertfreunden Bielefeld e.V. gestaltete Abend verbindet aktuelle musikwissenschaftliche Betrachtungen mit schwungvoller Musik und liefert damit auch Impulse für anregende Gespräche im Anschluss.
Auch wenn die verbindende Kraft der Musik als “universale Sprache der Menschheit“ (Longfellow) bis heute regelmäßig beschworen wird, so ist der sozial distinktive Charakter musikalischer Praxen – allen voran der “großen bürgerlichen Weihehandlung“ (Bourdieu) des klassischen Konzerts – unübersehbar. Angesichts sich diversifizierender Migrationsgesellschaften auf der einen Seite und knapper werdender öffentlicher Fördermittel auf der anderen stellt sich die Frage nach der gesellschaftlichen Relevanz des klassischen Konzerts heute mit besonderem Nachdruck. In seinem Vortrag identifiziert Johannes Voit ausgehend von historischen Überlegungen zu den Anfängen des bürgerlichen Konzertwesens im 18. Jahrhundert Innovationspotentiale dieser tradierten Form. Anhand ausgewählter Beispiele wird deutlich, wie Musikvermittlungsinitiativen eine transformative Kraft entfalten können, die es – gerade durch die Rückbesinnung auf die Ursprünge des klassischen Konzerts – Akteur*innen des klassischen Konzertbetriebs ermöglicht, die eigene Position zu hinterfragen und sich aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen.
Und damit an diesem Abend nicht nur über Musik gesprochen wird, bietet uns anschließend Bi-Metall, das abenteuerlustige und überraschungsfreudige Blechbläserensemble der Bielefelder Philharmoniker, Kostproben ihres Repertoires. Die Musiker bringen Arrangements bekannter wie unbekannter Titel aus E- und U-Musik auf die Bühne. Zu hören sind Songs wie Puttin’ on the Ritz von Irving Berlin, Sunny von Bobby Hebb oder Can‘t Help Falling in Love von Elvis Presley. Dabei geht es von Swing über Blues und Broadway bis hin zum Pop.
Donnerstag, 13. Juni, 19.00 Uhr – Universität Bielefeld
Kulturfläche UniQ in der Uni-Halle (Hauptgebäude)
MUSIK TRIFFT WISSENSCHAFT