Blockseminar für Studierende des Master-Studiengangs „Internationales Kunstmanagement“ am Zentrum für Internationales Kunstmanagement CIAM Köln, 08.12.2014.
Das im deutschsprachigen Raum noch junge Berufsfeld Musikvermittlung/Konzertpädagogik ist
vielfältig: Während freischaffende Vermittler mit neuen Konzertformaten den traditionellen
Konzertbetrieb hinterfragen und innovative Projekte für alle Altersgruppen im Spannungsfeld von
Kunst, Pädagogik und Soziokultur entwickeln, leisten sich inzwischen die meisten Konzerthäuser,
Orchester und Festivals festangestellte Musikvermittler. Die Motivation mag unter anderem in der Angst begründet sein, ein immer älter werdendes Konzertpublikum könne in wenigen Jahren zu leergefegten Konzertsälen führen. Auch wenn es Anlass gibt, diese düstere Vision mit Skepsis zu sehen – immerhin wähnte Paul Hindemith bereits in den 1920er Jahren das Ende des Konzertwesens aus demselben Grund in greifbarer Nähe –, stellt die Gewinnung neuer Zielgruppen doch eine wesentliche Aufgabe von Musikvermittlern dar. Diese nehmen daher häufig eine Schnittstellenfunktion ein, sowohl zwischen unterschiedlichen Institutionen (Konzerthaus, Orchester, Schule) als auch zwischen Abteilungen (künstlerische Planung, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit).
Johannes Voit gibt in diesem Blockseminar Einblick in das Berufsfeld des Musikvermittlers und berichtet von seinen Erfahrungen als freischaffender Künstler und Kulturmanager sowie als Referent für Musikvermittlung der Kölner Philharmonie. Anschließend entwickeln die Studierenden eigene Ideen für ein Musikvermittlungsformat und analysieren Konzeption und Marketingmaßnahmen realer Projekte.