Un[ver]mittelbar Musik

Ha pasado un ángelIm Herbst 2010 startete die erste Masterclass on Music Education der Körber-Stiftung Hamburg, eine eineinhalbjährliche Exzellenzinitiative für junge MusikvermittlerInnen. Zum Abschluss präsentieren die sieben StipendiatInnen ein musikalisch sinnliches Programm rund um das Thema “Musikvermittlung”. Unterstützt von Musikern des Ensemble Resonanz wollen die jungen Musikvermittler mit ihrem inszenierten Konzert überraschen, inspirieren und ihre Begeisterung für Musik mit ihrem Publikum teilen. Auf dem Programm stehen Werke von Crumb, Dowland, Schubert, Voit und White.

Samstag, 28. April 2012 | 20:30 Uhr | Körber Forum

Mitwirkende

Ensemble Resonanz
Juditha Haeberlin, Benjamin Spillner, Violine
Maresi Stumpf, Swantje Tessmann, Viola
Jörn Kellermann, Saerom Park Foucher, Violoncello

StipendiatInnen der Körber Masterclass on Music Education

Konzeption und Dramaturgie: Julia Baßler, Lilian Genn, Veronika Großberger, Annekathrin Klein, Lisa Stepf, Martina Taubenberger, Johannes Voit
Licht- und Raumgestaltung: Corinna Thiesen, Lisa Stepf
Programmheft und Produktionsleitung: Veronika Großberger
Gestaltung Zwischenraum: Martina Taubenberger, Lilian Genn
Textauswahl Zwischenraum: Annekatrin Klein
Komposition: Johannes Voit
Fotografien: Lia Sáile
Tonregie: Katharina Raspe
Licht- und Tontechnik: Xandra Baier

Programm

Johannes Voit: Ha pasado un ángel (2012, UA)

John Dowland: Ausschnitt aus “Pavanna Lacrimae” (1605)

George Crumb: Black Angels, Thirteen Images from the Dark Land (1970)

Franz Schubert: Andante con moto (Zweiter Satz) aus dem Streichquartett Nr. 14, d-moll, op. post. D 810 “Der Tod und das Mädchen” (1827)

John Dowland: Ausschnitt aus »Pavanna Lacrimae« (1605)

John White: Drinking and Hooting machine (1968)

Ha pasado un ángel
»Ha pasado un ángel« ist ein spanisches Sprichwort, das sinngemäß »ein Engel ist gerade vorübergegangen« bedeutet. Man sagt es, wenn plötzlich eine bestimmte Stimmung im Raum entsteht und alle Gespräche ohne erkennbaren Grund verstummen. Angeblich hat es seinen Ursprung in der Antike, als man ein kurzes Schweigen einlegte, wenn von Verstorbenen die Rede war, um jene auf diese Weise zu ehren. Johannes Voit greift dieses Sprichwort in seiner Komposition auf und bringt mit dem Transzendenten auch die Stille in den Raum – nicht intellektuell, sondern als erfahrbare Wahrnehmungsschärfung für offene Ohren.

“Ohren: schimmernde, aus Emaille, für die Schallgrenzen geschaffen, die Sternschrei und Pflanzengeflüster erreichen.” (Ingeborg Bachmann)